Beim Aktualisieren unserer Kleinwagen-Marktübersicht ist es uns aufgefallen: Den Seat Ibiza gibt es nicht mehr mit Diesel und nicht mehr mit Erdgas-Motor. Die beiden Varianten sind offenbar im Zeitraum seit Mai entfallen, jedenfalls tauchen sie nun nicht mehr in der Preisliste auf. Das ist Anlass genug für uns, die Motoren und Ausstattungen in dem kleinen Seat in der Übersicht vorzustellen.
Abschied vom 1.0 TGI und 1.6 TDI?
Wir haben uns um eine Stellungnahme von Seat zu den beiden «verschwundenen» Motorisierungen bemüht, jedoch bislang keine Antwort erhalten. Denkbar ist auch, dass die Versionen nur temporär nicht verfügbar sind. Vielleicht plant der Hersteller ein Facelift des bereits 2017 gestarteten Kleinwagens. Deshalb könnten die weniger verkaufsstarken Versionen mit Erdgas- und Dieselantrieb nicht mehr produziert werden — so ist es derzeit beim Peugeot 3008 mit Plug-in-Hybrid-Antrieb.
Wenn die Erdgasversion 1.0 TGI entfiele, würde es aber auch nicht sehr verwundern, da der VW-Konzern jüngst seinen Rückzug aus dem CNG-Fahrzeugmarkt angekündigt hat. Auch den VW Polo gibt es derzeit nicht mit Erdgas; den neuen Skoda Octavia dagegen soll es wieder als Erdgasvariante geben — vielleicht, weil die Mehrkosten sich für ein Kompaktauto eher amortisieren.
Den 1,6-Liter-Diesel mit 95 PS dagegen gibt es beim VW Polo noch, wenn er auch in Sachen CO2-Emissionen mittlerweile nicht mehr konkurrenzfähig ist — der im größeren Golf eingesetzte 2.0 TDI mit mehr Leistung (115 PS) hat weniger Emissionen. Ob beim Polo der Selbstzünder demnächst ebenfalls entfällt oder durch den 2.0 TDI ersetzt wird? Wir werden es abwarten müssen.
Vier Motor-Getriebe-Varianten
Zurück zum Ibiza. Es bleiben nun vier Motor-Getriebe-Varianten. Die Palette beginnt mit einem 80 PS starken Saugbenziner, dem 1.0 MPI, der nun 80 PS leistet — früher waren es einmal 75 PS. Das Drehmoment liegt bei nur 93 Newtonmeter. Wesentlich mehr Kraft «von unten raus» haben die beiden Turbobenziner: Der 1.0 TSI mit 95 PS bringt es auf 175 Nm, der 115 PS starke Bruder sogar auf 200 Nm.
Den letztgenannten 1.0 TSI mit 115 PS gibt es serienmäßig mit Sechsgang-Schaltung (MT6) und wahlweise auch mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe (DSG7). Die übrigen Varianten werden mit Fünfgang-Schaltung kombiniert (MT5). Hier die Preise mit 16 Prozent Mehrwertsteuer laut Preisliste vom August:
Reference | Style | Xcellence | FR | |
1.0 MPI 80 PS, MT5 | 15.173 Euro | 17.156 Euro | 18.989 Euro | 18.989 Euro |
1.0 TSI 95 PS, MT5 | 16.303 Euro | 18.287 Euro | 20.120 Euro | 20.120 Euro |
1.0 TSI 115 PS, MT6 | — | 19.164 Euro | 20.997 Euro | 20.997 Euro |
1.0 TSI 115 PS, DSG7 | — | 20.627 Euro | 22.459 Euro | 22.537 Euro |
Vier Ausstattungen
Den Ibiza gibt es in den vier bekannten Ausstattungen Reference, Style, Xcellence und FR. Die Basisversion Reference bietet unter anderem elektrisch einstellbare Außenspiegel, elektrische Fensterheber vorne, einen Lichtsensor und eine Zentralverriegelung mit Fernbedienung. Innen gibt es einen höhenverstellbaren Fahrersitz, ein in Länge und Höhe einstellbares Lenkrad sowie ein Antikollisionssystem mit City-Notbremsfunktion und Fußgängererkennung. Radio und Klimaanlage fehlen, können aber mit dem Cool&Sound-Paket (819 Euro) hinzubestellt werden.
Die Version Style hat nicht nur Radio und Klimaanlage an Bord, sondern zusätzlich noch 15-Zoll-Aluräder und eine geteilt umklappbare Rücksitzbank (bei Reference ist sie nur im Ganzen umklappbar).
Bei Xcellence kommen eine Klimaautomatik, ein Tempomat, elektrische Fensterheber hinten, beheizbare und elektrisch anklappbare Außenspiegel, Regensensor, Nebelscheinwerfer, Parkpiepser hinten und ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem hinzu.
Die Ausstattung FR (erkennbar am kleinen Logo am Grill) ist eher sportlich ausgelegt
Die Preise für Xcellence und FR sind (bis auf eine kleine Abweichung beim 1.0 TSI 115 PS DSG7) identisch. Das kommt daher, dass FR wie Xcellence auf der Version Style basiert. Bei FR ist die Zusatzausstattung ähnlich wie bei Xcellence, es werden aber eher sportliche Akzente gesetzt. An Bord sind: Klimaautomatik, Tempomat, elektrische Fensterheber hinten, beheizbare und elektrisch anklappbare Außenspiegel, Regensensor, Nebelscheinwerfer, 17-Zoll-Aluräder, Sportfahrwerk, Sportsitze und eine Fahrmodus-Auswahl.
Cockpit und Kofferraum
Seit 2018 kann man für den Ibiza statt der serienmäßigen Rundinstrumente ein Instrumentendisplay bestellen; das Virtual Cockpit ist mit 341 Euro (ab Style) auch nicht besonders teuer.
Der Kofferraum fasst 355-1.165 Liter. Das sind gute Werte. Der praktisch genauso große neue Peugeot 208 bietet nur 309-1.004 Liter, der mit diesem mehr oder weniger baugleiche Opel Corsa 309-1.081 Liter, und auch in den neuen Renault Clio passen nur 340 bis 1.096 Liter. In den Ford Fiesta passen nur 269-1.093 Liter und beim Mazda 2 sind es gar nur 280-950 Liter.
Der Kofferraum. Die Rücksitze sind erst ab der Version Style geteilt umklappbar
Dass der Kofferraum so groß ist, mag an der Plattform MQB liegen, die immer wieder für ihre gute Platzausnutzung gerühmt wird. Allerdings zeigt der noch nicht auf einer alten Basis beruhende Skoda Fabia, dass es auch ohne MQB geht, denn der Skoda bietet 330-1.150 Liter.
Vergleich mit dem VW Polo
Da der Ibiza sich die Basis mit dem VW Polo teilt, und auch die Motorenpalette ähnlich bestückt ist, liegt ein Vergleich nahe. Der Grundpreis von rund 15.000 Euro ist bei beiden fast identisch, den VW Polo gibt es ab 15.138 Euro. Das Basismodell hat auch die gleiche Motor-Getriebe-Kombination. Selbst die Ausstattung ist beim Einstiegsmodell ähnlich. Zu den wenigen Unterschieden gehört, dass der Polo schon in der Basis ein DAB-Radio besitzt, dafür sind die Außenspiegel hier nicht elektrisch einstellbar.